Dänemark setzt Astrazeneca-Impfstoff weiter aus

Kopenhagen (dpa) - Die dänische Regierung will den Corona-Impfstoff
des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca vorerst nicht
wieder einsetzen. «Wir verlängern die Pause um drei Wochen», sagte
Søren Brostrøm von der Gesundheitsbehörde am Donnerstag.

Der Einsatz war am 11. März gestoppt worden, nachdem eine Frau nach
der Impfung an mehreren Blutgerinnseln gestorben war. Auch andere
Länder berichteten von Fällen von Hirnvenenthrombosen und hatten
ebenfalls die Impfung mit dem Astrazeneca-Wirkstoff ausgesetzt. Die
Europäische Arzneimittelbehörde EMA kam inwzischen zu dem Schluss,
dass der Impfstoff sicher sei. Es werde aber eine extra Warnung vor
den möglichen seltenen Blutgerinnseln hinzugefügt.

«Der Astrazeneca-Impfstoff ist aus medizinischer Sicht im Allgemeinen
ein sicherer Impfstoff», sagte Tanja Erichsen von der dänischen
Arzneimittelbehörde. «Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden,
dass ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und dem sehr
ungewöhnlichen Krankheitsbild besteht, das wir gesehen haben.»
Deshalb wolle man die Ergebnisse der Untersuchung abwarten.

Die meisten Länder haben die Impfung mit dem Mittel inzwischen wieder
aufgenommen. Finnland und Island wollen das Vakzin zunächst aber nur
bei Menschen über 65 beziehungsweise 70 Jahren einsetzen.