EU-Kommission will Bio-Landwirtschaft und -Konsum ankurbeln

Brüssel (dpa) - Mit einem Aktionsplan für Bio-Landwirtschaft will die
EU-Kommission die Produktion und den Konsum von umweltfreundlicheren
Lebensmitteln steigern. So soll Bio-Essen auch für Menschen mit
niedrigem Einkommen bezahlbar werden und stärker in Schulen angeboten
werden, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte. Auch die
Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln soll durch die Entwicklung einer
Datenbank verbessert werden. Zudem soll ein EU-Bio-Tag eingeführt
sowie der Bio-Tourismus gefördert werden.

Bis 2030 soll ein Viertel der in der Agrar-Fläche in der EU für
Bio-Landwirtschaft genutzt werden. Der zuständige EU-Kommissar Janusz
Wojciechowski sagte, er sei fest davon überzeugt, dass dieses Ziel
erreicht werden könne. Marlene Mortler, Europaabgeordnete und
CSU-Agrar- und Ernährungspolitikerin, bezeichnete dieses Ziel als
ambitioniert.

Derzeit bestehen in den EU-Ländern große Unterschiede was den Anteil

der Bio-Landwirtschaftsfläche betrifft: Laut der Statistikbehörde
Eurostat war Österreich 2019 mit einem Anteil von 25,3 Prozent
Spitzenreiter. Schlusslichter sind Malta (0,5 Prozent) gefolgt von
Irland (1,6) und Bulgarien (2,3). Deutschland liegt mit 7,7 Prozent
im unteren Mittelfeld.

Finanziert werden sollen die Ziele des Aktionsplans etwa durch
bereits vorhandene Instrumente. Die Maßnahmen zum Erreichen dieser
Ziele sollen die EU-Länder vor allem selbst festlegen. «Die
Landwirtschaft ist eine der Hauptursachen für den Verlust an
Biodiversität», sagte EU-Kommissionsvize Frans Timmermans. Nach
Angaben der EU-Kommission weisen biologisch bestellte Felder rund 30
Prozent mehr Biodiversität auf. Zudem gelten höhere
Tierschutzstandards und es werden weniger Antibiotika gegeben.