Philologenverband kritisiert Corona-Tests in der Schule

Mainz (dpa/lrs) - Nach den Osterferien sollen sich Kinder und
Jugendliche einmal wöchentlich in der Schule auf Corona-Infektionen
testen - das dafür geplante Vorgehen stößt aber auf Kritik des
Philologenverbands. «Es leuchtet überhaupt nicht ein, warum
Selbsttests nicht zuhause im geschützten Raum der Familie
durchgeführt werden, wenn sie laut Bildungsministerium ohnehin nur
auf freiwilliger Basis stattfinden sollen», sagte die
Landesvorsitzende des Verbands von Lehrkräften an Gymnasien, Cornelia
Schwartz, am Donnerstag.

«Wir bringen Kinder und Jugendliche mit dem Testen im Klassenzimmer
in Situationen, die in der betreffenden Lerngruppe zu unnötigen
Krisen und Konflikten führen können», kritisierte Schwartz.
Schließlich erlebten dann alle mit, wenn ein Test positiv ausfalle.
Selbsttests müssten daher entweder in den Familien oder unter
Anleitung vom medizinisch geschultem Personal außerhalb der Schulen
durchgeführt werden.

Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) nannte am Mittwoch drei
Gründe, warum die Selbsttests in der Schule und nicht zuhause
stattfinden sollten. Den Kinder und Jugendlichen könne so am besten
vermittelt werden, wie dieser Test richtig vorzunehmen sei. «Zum
anderen ist es uns wichtig, einen Überblick zu erhalten, wie hoch die
Teilnahmequote ist.» Und schließlich werde so sichergestellt, dass
positive Fälle auch gemeldet würden. Bei einem positiven Test solle
alles getan werden, um in der Lerngruppe sensibel damit umzugehen und
eine Stigmatisierung zu vermeiden.