Grün-Schwarz legt Streit über Corona-Teststrategie bei

Stuttgart (dpa/lsw) - Die grün-schwarze Koalition hat den Streit über
die Corona-Teststrategie beigelegt und weitet die Testmöglichkeiten
nun deutlich aus. Das grün-geführte Gesundheitsministerium besserte
seinen Entwurf am Mittwoch an einigen Stellen auf Wunsch der CDU und
der Kommunen nach. So unterstützt es das Land nun ausdrücklich, wenn
Städte und Gemeinden weitere Anlaufstellen für Schnelltests aufbauen,
wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch sowohl von grüner als
auch von CDU-Seite erfuhr. Bisher kann man sich vor allem bei Ärzten
und in Apotheken testen lassen.

Die Kommunen erhalten drei Millionen Schnelltests aus der Notreserve
des Landes und können - wenn nötig - weitere drei Millionen
beschaffen - auf Kosten des Landes. Das Angebot an die Kommunen sei
«zunächst bis zum 31. März 2021 befristet», hieß es. Die CDU ha
tte
darauf gedrungen, das Angebot nicht Ende März auslaufen zu lassen.
Getestet werden sollen nun auch Menschen, die Angehörige pflegen, und
Beschäftigte in Schulen, Kitas und bei der Polizei.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) setzte durch, dass auch
Schülerinnen und Schüler sowie Eltern anlasslos getestet werden
können - und nicht nur in Corona-Hotspots. Gesundheitsminister Manne
Lucha (Grüne) hatte immer wieder darauf verwiesen, dass der Bund
demnächst sowohl Schnelltests, die von Fachpersonal abgenommen werden
müssen, als auch neu zugelassene Laien-Selbsttests zur Verfügung
stellen wolle. Deswegen sei es auch aus finanziellen Gründen wichtig,
das Angebot des Landes zu befristen.