Corona-Selbsttests: Apotheken rechnen nicht mit rascher Verfügbarkeit

Die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Tests zur Eigenanwendung
durch Laien sind nun erteilt. Bis die Tests in den Verkaufsregalen
liegen, dürfte es aber noch einige Tage dauern.

Mainz (dpa/lrs) - Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz hat mit
Zurückhaltung auf die nun zugelassenen Corona-Tests zur
Eigenanwendung durch Laien reagiert. Einem Sprecher zufolge kann noch
nicht sicher gesagt werden, wann die drei nun zugelassenen Tests
tatsächlich in den Apotheken angeboten werden können. «Der
pharmazeutische Großhandel hat die Produkte derzeit noch nicht
vollständig gelistet, so dass eine Versorgung der Apotheken auch in
den kommenden Tagen noch mit einem großen Fragenzeichen zu versehen
ist», teilte der Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am
Mittwoch mit. 

Im Übrigen habe der Gesetzgeber keine Apothekenpflicht für diese
Schnelltests erlassen, so dass diese auch abseits der Apotheke in den
Handel gebracht werden könnten. Gleichwohl sei das Interesse der
Kunden an den Schnelltests in den vergangenen Wochen auch in den
Apotheken spürbar gewesen.

Wie sich aber die Nachfrage letztendlich entwickle, sei auch davon
abhängig, welche Regelungen der Gesetzgeber nun treffe. So sei
aktuell etwa noch offen, was sich mit dem Ergebnis eines
Antigen-Selbsttests anfangen lasse. Dazu lägen aktuell noch keine
Regelungen vor. 

Wie eine Sprecherin des Arzneimittelhändlers Krieger in Koblenz
mitteilte, könnten solche Tests in wenigen Tagen an die Apotheken
ausgeliefert werden. «Wir gehen davon aus, in der kommenden Woche
erste zugelassene Laientests an Apotheken ausliefern zu können»,
teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. 

Je mehr Hersteller die Zulassung von Seiten der Behörden erhalten,
desto schneller könne der Großhändler für Arzneimittel auch die War
e
in ausreichenden Mengen an Apotheken liefern, fügte sie hinzu. Die
Preise für solche Tests seien allerdings noch nicht bekannt. Man gehe
aber davon aus, zeitnah entsprechende Angebote der Hersteller zu
erhalten.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die
ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Tests zur Eigenanwendung
durch Laien erteilt. Das teilte ein Sprecher am Mittwoch mit. Bei
allen drei Tests würden die Proben durch einen Abstrich im vorderen
Nasenbereich entnommen. Dieser könne nach den von den Herstellern
vorgelegten Studien jeweils durch Laien sicher durchgeführt werden,
erklärte das Bundesinstitut weiter. 

Der Apothekerverband rechnet damit, dass künftig auch andere Methoden
bei solchen Tests zur Anwendung kommen könnten. «In der Tat gibt es

auch Gurgel- und Spucktests, denen aber derzeit eine Zulassung für
die Abgabe und den Verkauf an Laien noch fehlt», sagte der Sprecher
des Verbandes am Mittwoch. Verschiedene Hersteller hätten
entsprechende Zulassungen beantragt. Man rechne daher damit, dass in
den kommenden Tagen und Wochen einige dieser Tests durch die Behörden

für die Abgabe an Laien zugelassen werden.