Grüne: «Kuddelmuddel» bei Schulen - Piazolo wirbt um Verständnis

München (dpa/lby) - Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hat
um Verständnis für regional teils unterschiedliches Vorgehen bei
Schulöffnungen und -schließungen geworben. Er reagierte damit auf den
Vorwurf von Anna Toman (Grüne), die in einer Regierungs-Fragestunde
am Mittwoch ein «Kuddelmuddel» zwischen den Landkreisen beklagte.

Hintergrund ist, dass Grundschulen nur bei einer Sieben-Tage-Inzidenz
von unter 100 von Distanz- auf Wechselunterricht umstellen dürfen.
Wird der Wert regional wieder überschritten, müssen die Behörden vor

Ort über die Rückkehr zum Distanzunterricht entscheiden - und das
wurde von den betroffenen Landkreisen zuletzt etwas unterschiedlich
gehandhabt, zum Teil etwas verzögert, teilweise aber auch nicht.

Piazolo sagte, es sei sinnvoll, einen exakten Wert als Grenze zu
nehmen. Es gebe aber eben unterschiedliche Fallkonstellationen vor
Ort, und man wolle auch nicht jeden Tag wechseln. Ständiger Wechsel
zwischen Distanz- und Wechselunterricht schaffe natürlich Unruhe,
räumte der Minister ein. Genau deshalb lägen die Verantwortung und
die Entscheidung bei den Gesundheitsbehörden vor Ort. Diese hätten
die konkreten Verhältnisse vor Ort schlichtweg am besten im Blick.

In Nürnberg beispielsweise hatten die Schulen nur einen Tag nach der
Öffnung am Montag wieder schließen müssen, weil die
Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner auf über 100 gesprungen
war. In Schwandorf sind ab Donnerstag Schulen und Kitas wegen
gestiegener Infektionszahlen wieder zu, wie das Landratsamt am
Mittwoch mitteilte. In Passau waren Schulen und Kitas ohnehin nur von
Mittwoch bis Freitag geöffnet worden. Dann soll über das weitere
Vorgehen in der kommenden Woche entschieden werden.