Impf-Vordrängler - Arbeiterwohlfahrt kündigt Konsequenzen an

Augsburg (dpa/lby) - Nachdem in zwei Augsburger Pflegeheimen die
Lebenspartner der Heimleiter unzulässigerweise Corona-Impfungen
erhalten haben, geht die Arbeiterwohlfahrt (Awo) gegen eigene
Mitarbeiter vor. Gegen die Verantwortlichen seien arbeitsrechtliche
Schritte eingeleitet worden, teilte der Awo-Bezirksverband Schwaben
am Mittwoch mit. Weitergehende Details zu den Maßnahmen wurden
allerdings nicht genannt. Zunächst hatte die «Augsburger Allgemeine»

berichtet.

Seit Wochen werden bundesweit immer wieder Fälle von
Impf-Vordränglern bekannt. Mehrere Kommunalpolitiker haben sich
bereits impfen lassen, obwohl sie noch nicht an der Reihe waren. In
Pflegeheimen wurden Mitarbeiterlisten manipuliert, damit Angehörige
von Beschäftigten auch eine Spritze erhielten. Der Augsburger Bischof
Bertram Meier hat sich mittlerweile dafür entschuldigt, dass auch er
sich eine Impfung gesichert hat.

Am Mittwoch gab es weitere Berichte über entsprechende Vorfälle. So
haben sich nach Angaben der Zeitung «Der Neue Tag» in der nördlichen

Oberpfalz etwa 20 Menschen in einem Pflegeheim eine Impfung
erschlichen. Ein ähnlicher Fall war bereits in einem Schwandorfer
Heim bekannt geworden.

Zudem wurden laut «Straubinger Tagblatt» 69 Mitarbeiter der
Justizvollzugsanstalt Landshut geimpft, obwohl Justizmitarbeiter
eigentlich nicht in die Gruppe der höchsten Impfpriorität zählten. In

den anderen niederbayerischen Haftanstalten habe es solch eine
Impfung von Bediensteten nicht gegeben.