Angespannte Corona-Lage in Frankreich: neue Einschränkungen denkbar

Paris (dpa) - Angesichts eines Aufflammens von Corona-Fällen in
Teilen Frankreichs stehen weitere Einschränkungen in dem Land im
Raum. Regierungssprecher Gabriel Attal sagte am Mittwoch, die Lage
verschlechtere sich und sei in etwa zehn Départements sogar sehr
besorgniserregend. In einigen Gebieten drängten sich schnelle und
kräftige Maßnahmen auf. Attal verwies etwa auf den Teil-Lockdown, der
für die Küstenregion des südlichen Départements Alpes-Maritimes
beschlossen worden war.

Am Nachmittag wollte Gesundheitsminister Olivier Véran die stark
betroffene nordfranzösische Küstenstadt Dunkerque (Dünkirchen)
besuchen. Auch hier rechnen viele damit, dass strengere Corona-Regeln
eingeführt werden. Die regionale Gesundheitsbehörde hatte zuletzt
mehr als 900 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern gemeldet.

Attal betonte erneut, man wolle einen landesweiten Lockdown
verhindern. Diesen hatte es bereits zweimal gegeben - im vergangenen
Frühjahr und Herbst. Derzeit gilt eine abendliche Ausgangssperre ab
18.00 Uhr. Geschäfte und Schulen sind weitgehend geöffnet.

Die Corona-Situation in Frankreich ist weiterhin angespannt. In dem
Land mit 67 Millionen Einwohnern infizierten sich insgesamt 3,6
Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus. Rund 85 000 von
ihnen starben. Eine Impfung haben bereits 2,6 Millionen Menschen
erhalten. Attal sagte, dass mittlerweile alle Pflegekräfte Zugang zu
Impfstoff hätten, ebenso Menschen über 50.