Britische Mutante in jeder vierten positiven Corona-Probe in Berlin

Berlin (dpa/bb) - Der Anteil der ansteckenderen Variante B.1.1.7 an
den Coronavirus-Fällen in Berlin hat weiter zugenommen. In 25 Prozent
der positiven Proben aus der vergangenen Woche sei die in
Großbritannien entdeckte Mutante nachgewiesen worden, sagte ein
Sprecher der Gesundheitsverwaltung am Mittwoch auf Anfrage. Am
Freitag war die Verbreitung unter Berufung auf Zahlen der Woche zuvor
noch auf 12 Prozent beziffert worden.

Die weitere Zunahme war erwartet worden und entspricht auch ungefähr
dem bundesweiten Trend. Der Verband Akkreditierte Labore in der
Medizin (ALM) hatte am Dienstag für Deutschland von einem Anteil der
Variante in Stichproben von knapp 30 Prozent gesprochen.

Bei den Angaben ist zu berücksichtigen, dass sich die Menschen, deren
Proben vergangene Woche untersucht wurden, bereits ein bis zwei
Wochen zuvor angesteckt haben dürften. Mutmaßlich könnte der Anteil
inzwischen bereits noch höher liegen.

Die Virusvariante B.1.1.7 gilt nach Schätzungen als um mindestens 35
Prozent ansteckender als frühere Formen des Coronavirus. Das
bedeutet, dass auf einen Infizierten im Durchschnitt mehr Folgefälle
kommen. Die genauen Ursachen für den Effekt sind noch nicht geklärt.

Es wird auch anhand der Erfahrungen anderer europäischer Länder
befürchtet, dass der Anteil der Variante weiter rasch und deutlich
steigen wird. Das gilt als großes Risiko für die Öffnungspläne. Die

rückläufige Tendenz bei den Fallzahlen in Berlin hat sich zuletzt
bereits nicht mehr fortgesetzt.