Spahn schlägt Kombination von Schnell- und Selbsttests vor

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat mit Blick auf
das weitere Vorgehen in der Corona-Krise eine Kombination aus mehr
Schnelltests sowie Selbsttests für jedermann vorgeschlagen. «Es
stehen mittlerweile deutlich mehr Schnelltests und nun zusätzlich
auch Selbsttests zur Verfügung», sagte der CDU-Politiker am Mittwoch
der Deutschen Presse-Agentur. Darin liege in dieser Phase der
Pandemie eine Chance - auch mit ansteckenderen Virusmutationen. «Mit
mehr Testen finden wir bisher unentdeckte Infektionen.»

Zu Schnelltests, die durch geschultes Personal abgenommen werden
müssen, erläuterte Spahn: «Mehr Schnelltests können uns helfen, meh
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Sicherheit im Alltag zu bekommen. Wenn wir die Großmutter besuchen
wollen, für Pflegebedürftige im Heim oder beim Reisen.» Diese Tests
durch geschulte Dritte ergäben da Sinn, wo es einen bestätigten
Nachweis über das Ergebnis brauche. Dafür sollten sie
niedrigschwellig verfügbar und kostenlos sein. Selbsttests könnten
dagegen perspektivisch Sicherheit in konkreten Situationen geben,
sagte Spahn: «Bevor man eine Veranstaltung besucht, sich die Haare
schneiden lässt oder ins Theater geht.»

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat jetzt die
ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Selbsttests erteilt, die man
auch ohne Schulung zu Hause machen kann. Bei allen drei Tests würden
die Proben durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich entnommen,
erklärte ein Sprecher am Mittwoch.

Schnelltests sind bereits seit Anfang Februar zur Anwendung durch
geschultes Personal zugelassen. Eingesetzt werden können sie unter
anderem schon in Pflegeheimen und Kliniken. Geplant ist ein Angebot
zu Gratis-Schnelltests für alle Bürger - etwa in Testzentren, Praxen
oder Apotheken. Darüber soll zunächst bei den anstehenden
Bund-Länder-Beratungen zur Pandemie am 3. März gesprochen werden.