Erste Sonderzulassungen für Corona-Selbsttests

Schnelltests gelten als wichtiges Mittel zur Eindämmung der Pandemie.
Bisher sind Corona-Schnelltests im Einsatz, für die zumindest eine
fachliche Schulung vorgesehen ist. Jetzt können auch Produkte auf den
Markt kommen, die man selbst zu Hause als Laie anwenden kann.

Bonn (dpa) - Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
hat die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Tests zur
Eigenanwendung durch Laien erteilt. Das teilte ein Sprecher am
Mittwoch mit. Bei allen drei Tests würden die Proben durch einen
Abstrich im vorderen Nasenbereich entnommen. Dieser könne nach den
von den Herstellern vorgelegten Studien jeweils durch Laien sicher
durchgeführt werden, erklärte das Bundesinstitut weiter.

Vor der Erteilung einer Sonderzulassung prüft das Bundesinstitut
nicht nur das technische Funktionieren des Tests. Es geht auch um die
Frage, ob der Test sicher von Laien angewendet werden kann. Dazu
gehört unter anderem auch eine verständliche Bedienungsanleitung,
hieß es im Vorfeld.

Bei dem Bundesinstitut waren mit Stand 12. Februar fast 30 Anträge
auf eine Sonderzulassung entsprechender Tests gestellt worden. Die
Anträge werden nach damaligen Angaben mit höchster Priorität geprüf
t,
um solche Schnelltests so schnell wie möglich verfügbar zu machen.
Damit die Tests von Laien sicher angewendet werden können und einen
wirksamen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten, sei Sorgfalt das
oberste Prinzip in den Prüfverfahren, erklärte das Bundesinstitut.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Mittwochmorgen im
ZDF: «Ich gehe davon aus, dass wir schon nächste Woche weitere
genehmigen können, Sonderzulassungen aussprechen können.»

Den regulären Weg, Medizinprodukte auf den Markt zu bringen, stellt
hingegen die CE-Kennzeichnung durch Zertifizierungsstellen dar.
Unabhängig von den Sonderzulassungen erwartete das Bundesinstitut
auch auf dem regulären Weg weitere Antigen-Tests zur Laienanwendung.

Schnelltests gelten neben den Impfungen als ein wichtiger Baustein
bei der Eindämmung der Pandemie. Das Thema hat durch die rasante
Ausbreitung der als noch ansteckender geltenden Corona-Variante, die
zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, sowie die erfolgten
Öffnungsschritte bei Kitas und Schulen weiter an Bedeutung gewonnen.

Die bisher verfügbaren Corona-Schnelltests sind seit dem 2. Februar
auch zur Anwendung durch nicht medizinisches Personal nach einer
Schulung zugelassen. Gesundheitsminister Spahn hatte zunächst
angekündigt, dass ab 1. März das Angebot für alle Bürger kommen sol
l,
sich kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests
testen zu lassen - etwa in Testzentren, Praxen oder Apotheken.
Darüber soll nun aber erst bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen
zur Pandemie am 3. März gesprochen werden.