Israels Regierung verschärft Corona-Maßnahmen an Karnevalsfest Purim

Tel Aviv (dpa) - Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des
Coronavirus verhängt die israelische Regierung vorübergehend
nächtliche Lockdowns anlässlich des jüdischen Karnevalsfests Purim.
Die Maßnahme gelte von Donnerstagabend bis Sonntagmorgen jeweils von
20.30 bis 05.00 Uhr (Ortszeit), teilte das Büro von Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu am späten Dienstagabend nach einer
Kabinettssitzung mit. Innerhalb dieser Stunden darf man die eigene
Wohnung nicht weiter als 1000 Meter verlassen. Auch Besuche in
anderen Haushalten sind untersagt. Wegen der noch geltenden
Versammlungsbeschränkungen dürften auch die ansonsten üblichen
Paraden und Zusammenkünfte ausfallen.

Die Neuinfektionszahlen waren in Israel zuletzt gefallen, sind jedoch
trotz großem Impffortschritt weiter hoch. «Die Impfungen sollten uns
nicht in Euphorie versetzen. Wir haben noch nicht genug Geimpfte, um
an Purim ausgelassen zu feiern», schrieb Gesundheitsminister Juli
Edelstein am Mittwoch bei Twitter. Vor einem Jahr hatten sich nach
Angaben von Experten viele Menschen in Israel auf Karnevalsfeiern
angesteckt.

Edelstein zufolge erhielten bislang mehr als 4,5 Millionen Menschen
die Erst- und knapp 3,15 Millionen die Zweitimpfung. Israel hat rund
9,3 Millionen Einwohner, davon können derzeit etwa 6,4 Millionen
geimpft werden. Der Rest ist jünger als 16 Jahre, diese Altersgruppe
kann vorerst nicht geimpft werden.