Abgeordneter kritisiert «Schneckentempo» bei Kulturhilfen

Hannover (dpa/lni) - In Niedersachsen und Bremen sind zum Stichtag
31. Dezember 2020 weniger als ein Drittel der Anträge des
Corona-Hilfsprogramms «Neustart Kultur» genehmigt worden. Von 1622
gestellten Anträgen wurden in Niedersachsen 494 bewilligt; in Bremen
waren es 451 gestellte und 156 genehmigte Anträge. Das geht aus einer
Liste der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien hervor, auf die
der niedersächsische Bundestagsabgeordnete Victor Perli (Linke)
hinwies. «Viele Kulturschaffende sind in großer Sorge. Aber die
Kulturhilfen des Bundes fließen nur im Schneckentempo», bemängelte
er.

Für Lufthansa, TUI und andere Konzerne in Not seien Milliardenhilfen
schnell geflossen, während Clubs, Theater und andere
Kultureinrichtungen monatelang auf kleine Hilfen warten müssten.
«Eine schnelle und unkomplizierte Hilfe sieht anders aus», betonte
Perli, der Mitglied im Bundestagshaushaltsausschuss ist. Das Mitte
Juli 2020 aufgelegte Programm «Neustart Kultur» sieht in seiner
Erstauflage Hilfen von einer Milliarde Euro vor und soll die
kulturelle Infrastruktur Deutschlands angesichts der Corona-Krise
sichern. Das Programm ist inzwischen um eine weitere Milliarde Euro
aufgestockt worden.