Rollende Impfstation für drei Tage im Vogtland

Das mobile Impfzentrum macht Station im oberen Vogtland. Aus gleich
sechs Gemeinden werden 360 über 80-Jährige gegen das Coronavirus
geimpft. Die Zeichen, dass das Pilotprojekt ausgeweitet wird, stehen
günstig.

Adorf (dpa/sn) - Der Testlauf einer rollenden Impfstationen wird
fortgesetzt. Am Mittwoch macht die mobile Einheit des Deutschen Roten
Kreuzes (DRK) für drei Tage Halt in Adorf (Vogtlandkreis). Die
Impfung ist vorgesehen für über 80-Jährige, die nicht in einer
Pflegeeinrichtung leben, aber mobil eingeschränkt sind. «Wir stellen
an den drei Tagen insgesamt 360 Impfdosen zur Verfügung», erläuterte

Kai Kranich, Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Sachsen.
Am vergangenen Wochenende sei der Einsatz mobiler Stationen in
Bannewitz (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) und
Großhartmannsdorf (Mittelsachsen) bereits ein großer Erfolg gewesen.

Neben Adorf haben die obervogtländischen Städte Bad Elster, Bad
Brambach, Markneukirchen, Schöneck und Klingenthal die Impfung in dem
zur Arztpraxis umgebauten Sattelauflieger organisiert. «Das
Impfzentrum in Eich ist für viele Menschen mit fast 90 Minuten
Fahrtzeit zu weit weg. Daher sind wir froh, dass zumindest ein
kleiner Anteil der über 80-Jährigen hier geimpft wird», sagte Adorfs

Bürgermeister Rico Schmidt. In Zusammenarbeit mit den Pflegediensten
habe man sich zunächst auf die Menschen konzentriert, die am
wenigsten mobil sind, erklärte der SPD-Politiker.

Jede der sechs Gemeinden habe 60 Impftermine vergeben. «Es hätten
aber auch deutlich mehr sein können. Bei uns leben mehr als 500 über
80-Jährige, in Klingenthal sind es wohl um die 900», erläuterte
Schmidt. Es wurden auch Wartelisten erstellt, für den Fall, dass
jemand kurzfristig absagen muss. «Ohne Termin und schriftlicher
Benachrichtigung sollte aber niemand kommen.»

Bürgermeister Schmidt setzt für alle diejenigen, die dieses mal leer
ausgegangnen sind darauf, dass bald auch Hausärzte gegen das
Coronavirus impfen dürfen. Und bis es so weit ist, hofft er, dass das
rollende Impfzentrum des DRK bald wieder Station im Vogtland macht.
Und die Zeichen dafür stehen gar nicht so schlecht.

«Wir schließen uns der positiven Zwischenbilanz an, die das DRK am
Wochenende gezogen hat», teilte das sächsische Sozialministerium mit.
Ob und inwieweit eine Ausweitung umgesetzt werden kann, hängt von
verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Verfügbarkeit des
Impfstoffes, die Änderung der Impfverordnung des Bundes sowie die
Vorbereitung und Abstimmung vor Ort.

Für den DRK-Sprecher ist das Engagement der Gemeinden entscheidend
für den Erfolg. Schließlich seien sie für die Infrastruktur und die
Organisation wie die Ansprache der Zielgruppe verantwortlich,
erläuterte Kai Kranich. Wie schnell die Gemeinden aber sein können,
zeigt das Beispiel von Adorf und den Nachbargemeinden. «Wir wurden
Mitte vergangener Woche informiert, hatten tags darauf gleich die
erste Lagebesprechung und haben alles hinbekommen», sagte Rico
Schmidt.