Kretschmann warnt: «Nicht zu schnell und zu breit öffnen»

Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann (Grüne) hat vor übereilten Lockerungen des
Corona-Lockdowns gewarnt. Man dürfe «nicht zu schnell und nicht zu
breit auf einmal öffnen», sagte der Grünen-Politiker am Dienstagabend

bei einer Veranstaltung der «Heilbronner Stimme». «Das haben wir bei

den Österreichern gesehen. Das führt zu Rückschlägen.» Über wei
tere
Öffnungen soll am 3. März die nächste Ministerpräsidentenkonferenz

mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) entscheiden.

Kretschmann sprach sich auch gegen Forderungen aus, den sogenannten
Inzidenzwert nicht mehr als wichtigsten Maßstab für Corona-Maßnahmen

heranzuziehen. «Die Inzidenz ist die einzige handfeste Zahl, die wir
haben.» Er erinnerte daran, dass die Gesundheitsämter nur bei 50
Infektionen auf 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in der
Lage seien, die Kontakte nachzuverfolgen. Der Regierungschef
versicherte aber zugleich, man gewichte auch andere Dinge, wie etwa
die Belegung der Intensivbetten.

Kretschmann zeigte Verständnis dafür, dass der Lockdown den Menschen
«auf den Zeiger» geht. «Es treten jetzt natürlich
Ermüdungserscheinungen ein.» Allerdings sei dem Virus egal, «wie wir

uns fühlen». Er appellierte an die Menschen, sich weiter
diszipliniert an die Corona-Regeln zu halten: «Jetzt nicht
schlappmachen zum Schluss.»