Sachsen-Anhalt will tschechische Corona-Patienten aufnehmen

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt will das schwer von der
Corona-Pandemie betroffene Tschechien unterstützen und
Covid-Patienten aufnehmen. Die Landesregierung habe entschieden, sich
solidarisch zu zeigen und zu helfen, sagte Sachsen-Anhalts
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Dienstag nach einer
Kabinettssitzung in Magdeburg. Zuvor sei er von Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) gefragt worden, ob Sachsen-Anhalt Patienten aufnehmen
könne. In Tschechien sei die Situation katastrophal, sagte Haseloff.
«Sie schaffen es nicht mehr.» Wie viele tschechische Patienten
aufgenommen werden sollen, blieb zunächst offen.

Wenige Stunden zuvor hatte die tschechische Regierung mitgeteilt,
dass die Intensivstationen in ihrem Land kurz vor der Überlastung
stehen. In einer solchen Situation sei das Land noch nie gewesen,
sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Vladimir Cerny.
Derzeit sind mehr als 6500 Covid-Patienten in tschechischen Kliniken,
1300 von ihnen auf der Intensivstation.

In Sachsen-Anhalt war die Zahl der Corona-Intensivpatienten rund um
den Jahreswechsel vergleichsweise hoch und die Situation in einigen
Regionen sehr angespannt. Während Ende Dezember über längere Zeit um

die 180 Intensivbetten mit Covid-Kranken belegt waren, sind es
derzeit laut Gesundheitsministerium 101.

Sachsen-Anhalt hatte bereits zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020
wegen der angespannten Situation in Frankreich Corona-Patienten von
dort aufgenommen und versorgt.