OB zu möglichem Dienstverbot: Gründe sind «mir nicht bekannt»

Halle (dpa/sa) - Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos)
hat auf ein drohendes Dienstverbot gegen ihn reagiert. «Gründe hierzu
sind mir nicht bekannt», schrieb er am Dienstag auf Anfrage der
Deutschen Presse-Agentur. Er arbeite sachlich mit allen Stadträten
zusammen.

Einige Stadträte wollen Wiegand die Führung seiner Dienstgeschäfte
verbieten. Eine erste Sondersitzung des Stadtrates dazu soll am 15.
März stattfinden.

Der OB hatte sich bereits im Januar gegen das Coronavirus impfen
lassen, obwohl er laut Impfverordnung noch nicht an der Reihe war.
Auch andere Mitarbeiter der Stadt sind bereits vorzeitig geimpft
worden. Die Staatsanwaltschaft Halle ermittelt nun gegen Wiegand
wegen des Verdachts der «veruntreuenden Unterschlagung» des
Corona-Impfstoffs.

Die Polizei durchsuchte am Montag mehrere Diensträume der
Stadtverwaltung. Er sei verdächtig, «unter Missachtung der (...)
Impfreihenfolge» dafür gesorgt zu haben, dass er selbst und andere
noch nicht berechtigte Personen geimpft wurden. Wiegand bezeichnete
die Durchsuchungen als unverhältnismäßig und wies die Vorwürfe
zurück.