Bayern öffnet Baumärkte - Kritik aus Baden-Württemberg

München (dpa) - Ungeachtet einer Seitwärtsbewegung bei den
Corona-Infektionen lockert Bayern die Schutzmaßnahmen. Vom kommenden
Montag an können Kunden ganz regulär wieder in Baumärkten und
Gartencentern einkaufen, sich beim Friseur die Haare und im
Nagelstudio die Fingernägel schneiden lassen können, beschloss das
Kabinett bei seiner Sitzung am Dienstag. Von den Nachbarn aus
Baden-Württemberg kam umgehend Kritik.

Man sei irritiert angesichts der Kehrtwende des bayerischen
Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), sagte Regierungssprecher Rudi
Hoogvliet der dpa in Stuttgart. «Bisher war er immer der harte Hund,
jetzt fängt er an, eine Sache nach der anderen Sache zu öffnen»,
sagte Hoogvliet. «Ich weiß nicht, was das soll.» Die Baumärkte ware
n
wie die Geschäfte vieler anderer Branchen im Lockdown geschlossen
worden.

Am Dienstag lag der landesweite Schnitt bei der Sieben-Tage-Inzidenz
laut Robert Koch-Institut bayernweit bei 57,8 und damit leicht unter
dem Bundesdurchschnitt. Allerdings schwankt die Zahl der Neuinfektion
im Freistaat so stark wie nirgends anders in Deutschland. Mit
Tirschenreuth (355,3) stellt Bayern den Landkreis mit dem höchsten
Infektionsgeschehen in ganz Deutschland, mit der Stadt Schweinfurt
(11,2) auch die Kommune mit der günstigsten Entwicklung in
Deutschland.