Künftig kostenlose Binden und Tampons an Frankreichs Universitäten

Paris (dpa) - An Frankreichs Universitäten soll es bald gratis
Periodenprodukte geben. Hochschulministerin Frédérique Vidal kündigte

am Dienstag an, dass in den kommenden Wochen Spender beim
Gesundheitsservice an den Universitäten und in Wohnheimen des
Studierendenwerks aufgestellt werden sollen, wie aus einem Schreiben
ihres Ministeriums hervorgeht. Mit der «Rentrée», dem Beginn der
Kurse im Herbst, sollen die Verteiler für Periodenprodukte dann auf
dem Campus vorhanden sein und umweltfreundliche Artikel enthalten.
Präsident Emmanuel Macron schrieb dazu auf Twitter, Periodenarmut von
Studierenden sei eine Ungerechtigkeit, die man nicht länger
tolerieren könne.

Wie Vidal auf Twitter schrieb, ist eine von drei Personen im
Hochschulwesen von Periodenarmut betroffen. Das bedeutet, dass sie
nicht immer ausreichend Geld haben, um sich etwa Binden oder Tampons
zu kaufen. Einer aktuellen Studie unter französischen Studierenden
zufolge mussten sich 13 Prozent der mehr als 6500 Befragten schon
zwischen dem Kauf von Periodenprodukten und einem anderen zum Leben
notwendigen Gut entscheiden. Ein Drittel gab an, finanzielle Hilfe zu
benötigen, um ausreichend Periodenprodukte zu haben. Die Studie
befragte neben Frauen auch Trans-Männer und nicht-binäre Menschen,
also Menschen, die sich außerhalb der Einteilung in zwei Geschlechter
verorten.

Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, gibt es
Spender für Tampons und Binden seit Ende 2020 bereits in gut 30
Oberschulen im Land. In diesem Jahr sollen weitere Verteiler in
Hunderten Einrichtungen folgen. Die Stadt Annecy nahe der Schweizer
Grenze hatte demnach angekündigt, noch in diesem Monat
Verteilstationen für Periodenprodukte bei der Uni aufzustellen.