Impf-Termine werden ausgeweitet - Friseure und Blumenläden öffnen

Corona-Schutzimpfungen sind in Rheinland-Pfalz jetzt für eine Reihe
weiterer Berufsgruppen möglich. Außer den Friseuren öffnen auch
Tierparks und Blumenläden. Zugleich arbeitet die Landesregierung an
einem Stufenplan zur Bund-Länder-Schalte am 3. März.

Mainz (dpa/lrs) - Corona-Schutzimpfungen sind in Rheinland-Pfalz ab
nächster Woche auch für Erzieherinnen, Tageseltern, Grundschul- und
Förderschullehrer sowie eine Reihe anderer Berufsgruppen möglich.
Neben Friseuren können vom kommenden Montag an auch Blumenläden,
Fahrschulen, Fußpflege und Tierparks öffnen. Garten- und Baumärkte
dürfen ein «gartencenter-typisches Sortiment» verkaufen, aber nur
draußen. Einzelunterricht in Musikschulen ist auch wieder möglich -
außer Gesang und das Spielen auf Blasinstrumenten, wie
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag in Mainz nach
der Kabinettssitzung mitteilte. Mit den Öffnungen passe sich
Rheinland-Pfalz an seine Nachbarbundesländer an.

Bestellte Ware kann nicht mehr nur abgeholt, sondern - unter strengen
Auflagen - auch im Geschäft anprobiert werden. Beim «Termin-Shopping»

darf aber immer nur ein Hausstand das Geschäft betreten. Dies sei für
Bekleidungsgeschäfte mit Stammkunden und Brautmodenläden eine
Perspektive, sagte Dreyer. Zwischen den Terminen müsse 15 Minuten
Pause für Hygienemaßnahmen sein. Bei den Tierparks und
botanischen Gärten dürften maximal 25 Prozent der möglichen Besuche
r
eingelassen werden, und die Tickets müssten im Voraus gebucht werden.

Rund 40 000 Erzieher, Erzieherinnen und Tageseltern, 6000
Förderschullehrer sowie 12 000 Beschäftigte und Lehrkräfte von
Grundschulen können von diesem Samstag an online Termine im
Impfportal des Landes für die Corona-Impfung machen. Von Montag an
sollen dann wöchentlich rund 20 000 Menschen geimpft werden. Möglich
ist das dann auch für Hebammen, Personal aus therapeutischen Praxen,
Mitarbeiter körpernaher medizinischer Dienstleistungen wie etwa
Podologen, Personal in Rehakliniken und geriatrischen Klinken sowie
von Hausnotrufen. Zu der Gruppe, die jetzt geimpft wird, gehört auch
das Personal des öffentlichen Gesundheitsdienstes und der
Krankenhausinfrastruktur. Die Polizei beginnt noch in dieser Woche
mit den Impfungen. Auch die Justizvollzugsbeschäftigten und Menschen,
die Behinderte betreuen, bekommen eine Schutzimpfung.

Die über 80-Jährigen im Terminpool der 31 Impfzentren sollen bis
Mitte April alle ihre Spritzen bekommen haben. Die Zweitimpfungen in
den 474 Altenheimen des Landes sollten noch in dieser Woche
abgeschlossen werden. 80 Prozent der Bewohner und gut 70 Prozent der
Mitarbeiter seien dann gegen das Coronavirus geimpft. «Wir wollen den
Restprozenten dann allen noch ein Angebot machen», sagte Dreyer. Mit
der Impfung behinderter Menschen in betreuten Wohngruppen und
Pflegeeinrichtungen sei bereits begonnen worden.

Die Beschlüsse seien an den Landtag weiter geleitet worden.
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) werde sie am

Mittwoch im Ausschuss vorstellen und der Ministerrat abschließend am
Freitag entscheiden. Die Corona-Bekämpfungsverordnung werde zunächst
vom 1. bis 14. März verlängert.

Von der nächsten Bund-Länder Schalte am 3. März erhofft sich Dreyer
eine «bundesweit möglichst einheitliche Linie». «Es gibt das
Bedürfnis, dass wir Perspektiven entwickeln. Das heißt nicht, dass
morgen alles auf ist», mahnte die Ministerpräsidentin. Ziel müsse es

sein, ein Szenario zu entwickeln und einen gemeinsamen Weg zu gehen.
«Wenn dies nicht möglich ist, werden wir uns als Land Rheinland-Pfalz
Gedanken darüber machen, wie wir das hinbekommen».