Stockholm rät Einwohnern zum konsequenten Maskentragen

Stockholm (dpa) - Die schwedische Hauptstadt Stockholm legt ihren
Einwohnern angesichts wieder steigender Neuinfektionszahlen den
umfassenden Gebrauch eines Mund-Nasen-Schutzes ans Herz. «Wir wollen,
dass man während des gesamten Tages Mundschutz im öffentlichen
Verkehr verwendet», sagte die Infektionsschutzärztin der Region
Stockholm, Maria Rotzén Östlund, am Dienstag auf einer
Pressekonferenz. Auch in bestimmten überdachten Bereichen - etwa beim
Friseur, in der Apotheke oder im Lebensmittelmarkt - sowie bei Bedarf
am Arbeitsplatz werde zum Mundschutz geraten. Die Empfehlungen gelten
mit sofortiger Wirkung und vorläufig bis zum 22. März.

Schweden ist in der Corona-Krise einen Sonderweg mit vergleichsweise
freizügigen Corona-Maßnahmen sowie Empfehlungen und Appellen an die
Vernunft der Bürger gegangen. Damit einhergegangen waren höhere
Infektions- und Todesfallzahlen als zum Beispiel in Deutschland. Seit
einem neuen Höchststand bei den Neuinfektionen im Dezember sind die
schwedischen Corona-Zahlen wieder gesunken, allerdings halten sie
sich seit längerem auf einem Niveau mit mehr als doppelt so vielen
neuen Corona-Fällen pro 100 000 Einwohner wie in Deutschland. Das
Niveau sei definitiv zu hoch, sagte Schwedens Staatsepidemiologe
Anders Tegnell am Dienstag auf einer Pressekonferenz.

In der Hauptstadtregion Stockholm sind die Fallzahlen in der
vergangenen Woche um 27 Prozent gestiegen, nach einem Anstieg um 24
Prozent der Woche davor. Bislang war den Schweden das Maskentragen
nur in Stoßzeiten im Nahverkehr empfohlen worden.