Hessens Wirtschaft fordert erste Öffnungsschritte vor dem 3. März

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Wirtschaft fordert trotz stagnierender
Corona-Inzidenzwerte erste Öffnungsschritte noch vor dem 3. März.
«Eine bundes- oder landesweite Inzidenz von 35 scheint weit entfernt.
Öffnungen für Betriebe dürfen das aber nicht sein», mahnte der
Geschäftsführer des Hessischen Industrie- und Handelskammertages
(HIHK), Robert Lippmann, am Dienstag in Wiesbaden. Der Lockdown habe
viele hessische Unternehmen ausgezehrt.

Für die Bund-Länder-Beratungen am 3. März über das weitere Vorgehen

in der Pandemie «erwarten wir einen klaren, verlässlichen
Öffnungsplan für alle Branchen», sagte Lippmann. Nach über einem Ja
hr
Corona müsse es gezieltere Lösungen als einen Lockdown geben. «Allein

in Hessen gilt es 1,8 Millionen gewerbliche Arbeitsplätze zu
sichern.»

Der HIHK sprach sich für Öffnungsschritte auch über einem
Inzidenzwert von 50 aus. Die Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen
pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage, lag am
Dienstag nach Daten des Robert Koch-Instituts in Hessen bei 60,5
(Stand 3.11 Uhr).

Für den Einzelhandel kann aus Sicht des Kammertages das Konzept
«Click & Meet», bei dem Privattermine vereinbart werden, ein Einstieg
in Öffnungen sein. Zudem seien Zugangsbeschränkungen nach
Kundenanzahl und Fläche erprobte Instrumente zur Kundensteuerung. Für
die Gastronomie wird eine Sitzplatz- und Reservierungspflicht
vorgeschlagen. Körpernahe Dienstleister sollten wie die Friseure
öffnen dürfen.