Lehrer werden vorgezogen - Reul kritisiert Änderung der Impfordnung

Düsseldorf (dpa/lnw) - Nachdem Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann
(CDU) angekündigt hat, dass es ab März vorgezogene Corona-Impfungen
für Lehrkräfte und Kita-Personal geben soll, kommt indirekte Kritik
von seinem Kabinettskollegen Herbert Reul (CDU). Der Innenminister
sagte am Dienstag auf Anfrage: «Die Ständige Impfkommission hat eine
Reihenfolge und die Prioritätengruppen erarbeitet. Dem ist das
Bundesgesundheitsministerium gefolgt. Diese Ordnung sollten wir im
Sinne der Glaubwürdigkeit beibehalten und nicht Woche für Woche
infrage stellen.»

Reul betonte: «Es stehen derzeit nur begrenzte Mengen Impfstoff zur
Verfügung. Ich halte diesen Wettlauf, der jetzt ausbricht, für
falsch. Ich werde mich daran nicht beteiligen.» Der
NRW-Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Michael
Mertens, hatte die Änderung der Impfordnung zuvor deutlich
kritisiert: «Dass jetzt die Polizisten nach hinten rutschen sollen,
macht mich fassungslos. Ich bin darüber total verärgert», sagte
Mertens der «Rheinischen Post» (Mittwoch).

Die Polizei habe keine einzige Wache geschlossen, keinen Einsatz
abgesagt, obwohl Polizisten im Einsatz bespuckt und angeschrien
würden. Man wolle offensichtlich den Lehrern die Rückkehr in die
Schule schmackhaft machen, sagte der GdP-Landesvorsitzende. «Das hier
ist der Moment der Wahrheit: Wie steht die Politik zur Polizei?»,
sagte Mertens.