Kinderschutzbund warnt vor Folgen des Lockdowns

Hannover (dpa/lni) - In der Corona-Krise werden die Rechte der Kinder
nach Ansicht des Kinderschutzbunds bisher viel zu wenig
berücksichtigt. Die niedersächsische Verfassung schreibe den Schutz
von Kindern und Jugendlichen zwar vor, in der Politik gebe es dafür
derzeit aber nur ein schwaches Bewusstsein, kritisierte der
Landeschef des Vereins, Johannes Schmidt, am Dienstag in einer
Anhörung der Landtagsfraktionen von Grünen und FDP.

Schmidt warnte, die Isolation werde für viele Kinder schwere
gesundheitliche Folgen haben und drohe Familien zu zerstören.
«Gefährden Sie das positive und zukunftsorientierte Weltbild unserer
Kinder nicht weiter. Einsamkeit, Zukunftsängsten, Antriebsarmut,
Aggression und Gewalt sind sie schutzlos ausgeliefert», appellierte
er. Wenn Kinder den Glauben an die Schutzfunktion des Staates
verlören, sei das verheerend.

Konkret kritisierte Schmidt die Kontaktregeln im Lockdown, bei denen
in Niedersachsen bisher nur für Kinder bis sechs Jahre eine Ausnahme
gilt. Das sei nicht alltagstauglich. Zumindest auf Geschwisterkinder
müsse die Ausnahme ausgeweitet werden, forderte Schmidt.