Kaum noch freie Intensivbetten in Tschechien - Hilfe aus dem Ausland

Prag (dpa) - Wegen der Corona-Pandemie könnten die Kapazitäten der
Intensivstationen in Tschechien schon bald vollständig erschöpft
sein. Davor warnte am Dienstag der stellvertretende
Gesundheitsminister Vladimir Cerny. In einer solchen Situation sei
das Land noch nie gewesen, betonte der Medizinprofessor.

Tschechien habe begonnen, über mögliche Hilfe aus dem Ausland zu
verhandeln. Aus Deutschland liege ein Angebot zur Übernahme von neun
Intensivpatienten vor. Zudem sollen weiter Patienten innerhalb
Tschechiens in weniger stark betroffene Gebiete umverteilt werden.

Derzeit sind mehr als 6500 Covid-19-Patienten in den tschechischen
Krankenhäusern in Behandlung. Von ihnen müssen mehr als 1300
intensivmedizinisch behandelt werden. Größtes Problem ist der Mangel
an qualifiziertem Gesundheitspersonal. Mit 968 Neuinfektionen je 100
000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen steht Tschechien EU-weit an der
Spitze, wie aus den jüngsten Vergleichszahlen der
EU-Gesundheitsagentur ECDC hervorgeht.

Derweil wurde der Start einer verschärften FFP2-Maskenpflicht an
stark frequentierten Orten wie Supermärkten und öffentlichen
Verkehrsmitteln auf Donnerstag verschoben. Sie hätte eigentlich
bereits am Montag in Kraft treten sollen. Doch in vielen Apotheken
und Geschäften waren die Masken vorübergehend ausverkauft.