Senat berät über Kriterien für Lockerungen

Berlin (dpa/bb) - Nach gut zwei Monaten Lockdown zur Eindämmung der
Corona-Pandemie liegt dem Berliner Senat ein umfassender Plan für
schrittweise Lockerungen etwa in Handel, Gastronomie oder Kultur vor.
Die Vorlage für die Senatssitzung am (heutigen) Dienstag trägt das
Datum 21. Februar, sie liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Das Dokument umfasst sechs Stufen für mögliche Lockerungsschritte,
die sich über mehrere Wochen erstrecken. Grundlage sind Kriterien wie
der Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner binnen einer Woche. Hinzu kommen als sogenannte dynamische
Faktoren die Reproduktionszahl (R-Wert), die angibt, wie viele
Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt, sowie die Kapazitäten
bei den Intensivbetten, die Veränderungsrate der Inzidenz und
perspektivisch die Impfquote.

Restaurants beispielsweise sollen nach diesem Muster erst in der
vierten Stufe bei einer Inzidenz unter 35 den Außenbereich für
maximal 5 Personen aus zwei Haushalten öffnen dürfen. Ist der
Inzidenzwert 14 Tage stabil oder sinkend, dürften die Restaurants für
sechs Personen aus drei Haushalten öffnen, in der nächsten Stufe dann
für sechs Personen unabhängig von den Haushalten.

Auch für den Einzelhandel, Sport, oder für Theater, Konzerthäuser und

Kinos sind vorsichtige Öffnungsschritte in mehreren Stufen
vorgesehen. Um eine komplette Öffnung ohne Beschränkungen geht es
dabei zunächst nicht. Ob und wann der Plan in der vorliegenden Form
beschlossen wird, ist allerdings unklar.

Auch «Bild/B.Z.» und «Tagesspiegel» berichteten am Dienstag über
die
Vorlage beziehungsweise vergleichbare Papiere. Der Plan beinhaltet
nicht nur Lockerungen, sondern auch weitere oder neue Beschränkungen,
sollten die Kriterien nicht erreicht werden oder sich die Corona-Lage
wieder verschlechtern. Zuletzt hatte die Inzidenz in Berlin nach
wochenlangem Rückgang wieder leicht steigende Tendenz. Am Montag lag
der Wert bei 57,2.