Nach angekündigtem Lockdown-Ende: Briten buchen üppig Reisen

London (dpa) - Nach den angekündigten Corona-Lockerungen in England
verzeichnen britische Reise- und Urlaubsanbieter ein sprunghaft
gestiegenes Interesse. Flugbuchungen aus Großbritannien seien in den
Stunden nach der Rede von Premierminister Boris Johnson um 337
Prozent im Vergleich zur Vorwoche und Urlaubsbuchungen sogar um 630
Prozent gestiegen, teilte die Fluggesellschaft Easyjet in Luton mit.
Der größte britische Reiseanbieter Tui UK verzeichnete eine
Versechsfachung der Buchungen. An der Londoner Börse legten die
Aktien der Konzerne am Dienstag kräftig zu.

Johnson hatte am Montag die Pläne der Regierung aus dem
Corona-Lockdown vorgestellt. Demnach sollen die Restriktionen
schrittweise aufgehoben werden, bis vom 21. Juni an dann gar keine
Beschränkungen mehr gelten. Bereits vom 17. Mai an könnte Urlaub im
Ausland wieder erlaubt werden. Voraussetzung für jede Lockerung ist,
dass die Zahl der Neuinfektionen niedrig bleibt und das Impfprogramm
weiter voranschreitet.

Beliebte Reiseziele waren den Konzernen zufolge Malaga, Alicante
sowie Mallorca in Spanien, Faro an der Algarve in Portugal sowie die
griechische Insel Kreta. Die meisten Buchungen wurden für August
gemacht. «Die Ansprache des Premierministers hat vielen Kunden in
Großbritannien einen dringend benötigten Vertrauensschub verliehen»,

sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren der Mitteilung zufolge.

Tui-UK-Chef Andrew Flintham bot der Regierung an, gemeinsam einen
«risikobasierten Rahmen» zu entwickeln, damit Urlauber diesen Sommer
ins Ausland reisen können. «Die Menschen können sich auf eine
wohlverdiente Pause nach einem für viele sehr schwierigen Jahr
freuen», sagte Flintham der Nachrichtenagentur PA zufolge.

Gesundheitsminister Matt Hancock betonte, die Effektivität von
Impfstoffen gegen neue Corona-Varianten werde eine große Rolle bei
der Zulassung internationaler Reisen spielen. «Wir müssen uns gegen
die neuen Varianten wappnen, das ist eine große Herausforderung»,
sagte Hancock am Dienstag dem Sender Sky News. «Falls die Vakzine
nicht dagegen wirken, wird es deutlich schwieriger.»