Laschet gegen starren Stufenplan für Lockerungen

Berlin (dpa) - CDU-Chef Armin Laschet hat sich gegen einen starren
Stufenplan als Weg aus dem Corona-Lockdown ausgesprochen. «Ein
Stufenplan, der regelt, welche Inzidenzwerte erreicht werden müssen,
um bestimmte Bereiche wieder zu öffnen, könnte uns zu sehr binden»,
sagte der NRW-Ministerpräsident der «Stuttgarter Zeitung» und den
«Stuttgarter Nachrichten» (Dienstag).

Wenn der Sieben-Tage-Inzidenzwert - also die Zahl der Neuinfizierten
pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche - etwa nachhaltig knapp
über 35 pendele, sei es nicht möglich, den Einzelhandel noch
monatelang geschlossen zu halten. «Starre Automatismen helfen in
dieser unklaren Lage nicht weiter», ergänzte Laschet.

Man werde auch weiterhin «auf Basis aktueller Erkenntnisse
entscheiden müssen, nicht allein aufgrund der Inzidenzwerte». Wenn
die Gesundheitsämter bald alle digitalisiert seien, könnten sie mehr
Kontakte nachverfolgen, auch der flächendeckende Einsatz von
Schnelltests biete mehr Sicherheit. So seien auch bei etwas höheren
Werten mindestens punktuelle Öffnungen möglich.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder
wollen am 3. März beraten, wie es im Kampf gegen Corona weitergeht
und wie ein Öffnungsplan aussehen kann. Vom 7. März an sollen
bisherigen Plänen zufolge Geschäfte wieder öffnen können, wenn es i
n
Regionen drei Tage lang nicht über 35 Neuinfektionen pro 100 000
Einwohnern und sieben Tagen gibt. Am Montag stieg die
Sieben-Tage-Inzidenz aber von 60,2 auf 61,0.