Wie reagiert Fresenius auf die Corona-Krise? Einschnitte erwartet

Bad Homburg (dpa) - Beim einst erfolgsverwöhnten Gesundheitskonzern
Fresenius reißt die Serie der Negativnachrichten nicht ab. Litt
Deutschlands größter Krankenhausbetreiber schon 2020 unter der
Corona-Pandemie, steht Fresenius nun ein weiteres überschattetes Jahr
bevor. Insbesondere die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC)
erwartet Einbußen, da viele Blutwäschepatienten im Zusammenhang mit
dem Coronavirus sterben und so Behandlungen ausfallen. Zudem dürfte
es 2021 weniger staatliche Unterstützung im wichtigen US-Markt geben.
Fresenius will daher die Kosten senken und Details dazu bei der
Vorlage der Jahreszahlen für 2020 am Dienstag (11.00 Uhr) vorstellen.
Für das vergangene Jahr erwarten Analysten einen leichten
Umsatzanstieg von rund zwei Prozent auf 36,1 Milliarden Euro.

Am Dienstag will sich Fresenius-Chef Stephan Sturm auch genauer zum
Ausblick äußern. Anfang Februar hatte Fresenius schon gewarnt, dass
es bei den Belastungen und Einschränkungen durch die Pandemie erst in
der zweiten Jahreshälfte zu Erleichterungen kommen werde. Dieses Jahr
wird währungsbereinigt ein «gesundes Umsatzwachstum» angepeilt. Das
auf die Aktionäre entfallende Konzernergebnis soll vor
Sondereinflüssen und einmaligen Aufwendungen im Zusammenhang mit
Sparprogrammen «mindestens in etwa stabil» bleiben. 2019 hatte
Fresenius rund 35,5 Milliarden Euro Umsatz und 1,9 Milliarden Euro
Gewinn erzielt.

Fresenius kämpft nach mehreren Gewinnwarnungen und einem missglückten
Übernahmeversuch des US-Konzerns Akorn mit viel Skepsis an der Börse.
Sturm hatte schon 2019 zum Übergangsjahr erklärt, 2020 kam Corona:
Operationen wurden verschoben, um Intensivbetten für Corona-Patienten
freizuhalten. Auch kamen weniger Arzneien von Fresenius zum Einsatz.