Krankenhäuser wollen mehr Hilfe für zweites Corona-Krisenjahr 2021

Halle (dpa/sa) - Die Corona-Pandemie wird aus Sicht von
Sachsen-Anhalts Krankenhäusern zu einem Existenzrisiko. Der
finanzielle Rettungsschirm habe große Lücken, teilte die
Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt am Montag mit. Eine aktuelle
Umfrage zeige, dass alle Kliniken erhebliche wirtschaftliche
Problemen haben. Etwa 50 Prozent der 46 Krankenhäuser haben sich
demnach an der Umfrage beteiligt, sie könne als repräsentativ
bewertet werden.

Allein im Januar sei ein Einnahmedefizit von knapp 55 Millionen Euro
aufgelaufen, hieß es. Im stationären Bereich hätten die Erlösausf
älle
im Vergleich zum Vorjahresmonat bei durchschnittlich 26 Prozent
gelegen. Hinzu komme ein Minus von 3,4 Millionen Euro bei ambulanten
Leistungen und Wahlleistungen. Für das Gesamtjahr 2021 erwarten die
Krankenhäuser im Land im Vergleich zu 2019 einen Rückgang der
Belegung um 18 Prozent.

«Im Ergebnis zeigt sich, dass dringende Nachbesserungen am
Rettungsschirm erforderlich sind, da sowohl die Krankenhäuser, die
Ausgleichszahlungen erhalten haben, als auch die anderen
Krankenhäuser erhebliche Defizite nicht ausgleichen können», erklär
te
der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt.

Der aktuelle Rettungsschirm der Bundesregierung biete für 2021 keine
Absicherung gegen pandemiebedingte Erlösausfälle. Neben
Liquiditätshilfen benötigten die Kliniken einen Gesamtjahresausgleich
für 2021, so wie schon 2020.

Aufgrund der Corona-Pandemie mussten planbare Behandlungen und
Eingriffe verschoben werden, hieß es. Es seien weniger Patienten
eingewiesen worden, zudem sei Personal coronabedingt ausgefallen. In
allen Krankenhäusern könne auf lange Sicht kein Regelbetrieb gefahren
werden.