London will bis Ende Juni alle Corona-Maßnahmen aufheben

London (dpa) - Die britische Regierung will bis zum 21. Juni alle
Beschränkungen in der Coronavirus-Pandemie in England aufheben. Das
sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Montag bei der
Vorstellung seines Lockdown-Fahrplans im britischen Unterhaus in
London.

Der Lockdown soll in mehreren Schritten im Abstand von fünf Wochen
aufgehoben werden. Voraussetzung ist demnach jedoch, dass sich die
positiven Trends bei der Reduzierung von Infektionszahlen und der
Impfkampagne fortsetzen ließen und keine neue Virus-Variante die Lage
verändere. Ausschlaggebend seien nicht die vorgesehenen Zeitpunkte,
sondern die Daten aus der Pandemie, sagte Johnson.

Man werde den Weg aus dem Lockdown vorsichtig, aber unwiderruflich
gehen, so der Premier. Zu verdanken habe man das der Entschlossenheit
der Briten und dem Erfolg der Impfkampagne.

Bereits am 8. März sollen in dem größten britischen Landesteil alle
Schulen wieder geöffnet werden. Die Landesteile Schottland und Wales
setzen hingegen auf eine graduelle Öffnung der Schulen, die bereits
in dieser Woche begonnen hat. Auch soziale Kontakte sollen in England
von der zweiten März-Woche wieder mehr als bisher erlaubt sein.
Beispielsweise dürfen Heimbewohner wieder Besucher empfangen.

Der nächste Schritt soll am 29. März erfolgen. Bis zu sechs Personen
oder zwei Haushalte dürfen sich dann wieder im Freien treffen. Auch
Sport-Einrichtungen im Freien wie Tennis- oder Golfplätze dürfen dann
wieder öffnen.

Vom 12. April an sollen Läden, Museen, Büchereien wieder Besucher
empfangen dürfen. Auch Pubs und Restaurants sollen dann wieder
öffnen, wenn auch nur für den Betrieb in Außenbereichen.

Frühestens am 17. Mai sollen auch wieder Kinobesuche und
Hotelübernachtungen möglich sein, sowie Vereinssport in Innenräumen.

Bis zu 30 Menschen dürfen sich wieder zu Hochzeiten oder anderen
wichtigen Veranstaltungen treffen. Eventuell könnten auch
internationale Reisen wieder erlaubt werden. Bis zu 10 000 Menschen
könnten beispielsweise in Fußballstadien zusammenkommen.

Die Infektionszahlen in Großbritannien sind in den vergangenen Wochen
dramatisch gesunken. Gleichzeitig wurden in dem Land bereits mehr als
17,5 Millionen Menschen mit einer ersten Dosis gegen das Coronavirus
geimpft.