NRW-Krankenhäuser klagen über Existenzkrise durch Corona

Düsseldorf (dpa) - Die Corona-Krise hat viele Kliniken in NRW in eine
Existenzkrise gestürzt. Allein im Januar gab es ein Einnahmedefizit
von mehr als 370 Millionen Euro, wie die Krankenhausgesellschaft am
Montag berichtete. Die Erlöse und die Belegung der Betten seien um
mehr als ein Fünftel gesunken. «Trotz aller Warnungen verweigert der
Bund den Krankenhäusern immer noch eine verlässliche Absicherung für

die pandemiebedingten Erlösausfälle», kritisierte der Präsident der

Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Jochen Brink.

Das Bundesgesundheitsministerium habe nur eine kurzfristige
Verlängerung der Ausgleichszahlungen bis zum 11. April angekündigt.
Dies helfe aber nur Kliniken in Regionen mit einem Inzidenzwert von
über 70 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Aktuell
treffe dies für 16 der 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW zu.
Verluste, die bisher noch in wesentlichen Teilen durch
Ausgleichszahlungen kompensiert werden konnten, schlügen künftig voll
auf die einzelnen Häuser durch.

Die Krankenhäuser bräuchten jetzt schnell eine verlässliche Zusage
für einen echten Rettungsschirm für das gesamte Jahr 2021, forderte
Brink. «Denn die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie werden uns noch
sehr lange beschäftigen, eine Normalisierung lässt noch lange auf
sich warten.» Verschobene planbare Eingriffe, die Zurückhaltung von
Patientinnen und Patienten, die Erkrankung oder notwendige Quarantäne
von Beschäftigten sowie die erhöhten Hygieneauflagen ließen für die

kommenden Monate enorme Erlöseinbußen erwarten.