Lederer: Initiative für Zuschauer «nicht hoch genug einzuschätzen»

Berlin (dpa) - Berlins Kultursenator Klaus Lederer hat die Initiative
von Kultur, Sport und Wissenschaft zur Rückkehr von Zuschauern «als
richtigen Weg» bezeichnet. «Die Initiative ist nicht hoch genug
einzuschätzen», sagte der Linke-Politiker der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin. Abgestufte Konzepte mit der Kombination aus
wissenschaftlicher und praktischer Expertise, interdisziplinärer
Zusammenarbeit und die Differenzierung mit großer Bandbreite seien
ein «starkes Signal».

Das von 20 Wissenschaftlern erarbeitete und von gut 40 Sport- und
Kultureinrichtungen getragene Konzept sieht in mehreren Stufen die
Rückkehr von Zuschauern bis hin zur Vollauslastung bei
Kontaktmanagement und Antigen-Tests vor.

«Es braucht eine Perspektive, die uns Hoffnung und Ansporn gibt,
damit wir wegkommen von den Durchhalteappellen ohne Aussichten auf
Verbesserungen», sagte Lederer, der derzeit auch die
Kulturministerkonferenz der Länder leitet. Dies müsse allerdings im
vollen Wissen um die Gefahren des Virus und entsprechend
realistischer Einschätzung geschehen.

Gleichzeitig warnte Lederer: «Das Senken der allgemeinen Inzidenz
bleibt im Moment absolut vordringlich, sonst laufen wir in eine
Situation, in der solche guten Konzepte noch länger im Schrank
bleiben müssen.» Dennoch müsse an Umsetzung und gegebenenfalls
Investitionen in Infrastruktur gearbeitet werden.

«Sobald Öffnungen möglich sind, müssen Kultur, Sport und
Veranstaltungen unter Einschätzung des spezifischen Risikos von
Formaten dabei sein», sagte Lederer. Die Konzepte ermöglichten sehr
viel Risikobeherrschung und eine größere Sicherheit als in vielen
Alltagssituationen. «Dem muss die Politik Rechnung tragen.»