Anti-Corona-Kampf: Italien verlängert Reiseverbot zwischen Regionen

Rom (dpa) - Italien hat wegen steigender Corona-Zahlen das
Reiseverbot zwischen den Regionen des Landes um gut einen Monat
verlängert. In dem Mittelmeerland dürfen Menschen damit bis 27. März

ihre eigenen Regionen nicht verlassen. Ausnahmen gelten etwa für die
Arbeit und in Notfällen. Das entschied die neue Regierung von
Ministerpräsident Mario Draghi am Montag in einem ihrer ersten
Beschlüsse im Kampf gegen die Pandemie.

Außerdem sind Besuche in anderen Privathaushalten nur sehr
eingeschränkt möglich. In sogenannten Roten Zonen mit hohem
Corona-Risiko sollen die Menschen sogar möglichst ganz zu Hause
bleiben, mit Ausnahmen zum Beispiel für Wege zu einer dringenden
Arbeit. Private Besuche sind dort nun ebenfalls bis 27. März
verboten, wie aus dem neuen Dekret hervorgeht. Offiziell gilt laut
dem Gesundheitsministerium kein ganzes Bundesland als Rote Zone, wohl
aber einige Provinzen. Das Kabinett des ehemaligen Zentralbankchefs
Draghi ist seit dem 13. Februar im Amt.

Das Land mit seinen 60 Millionen Einwohnern führte im Herbst 2020 im
Anti-Corona-Kampf ein Farbsystem mit Risikozonen ein: Rot heißt hohe
Corona-Werte und strenge Regeln für den Lockdown. Orange Zonen bilden
das Mittelfeld. In den als gelb eingestuften Gebieten gelten die
lockersten Regeln.

Ohnehin sind seit langem überall in Italien Schutzmasken im Freien
Pflicht. Ab 22.00 Uhr abends gilt eine nächtliche Ausgangssperre.

Die Corona-Zahlen waren zuletzt gestiegen. Der Reproduktionswert, der
angibt, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt, kletterte für
den Zeitraum von Ende Januar bis 9. Februar auf 0,99. Ziel ist es,
ihn unter 1 zu halten, sonst verbreitet sich das Virus mit wachsender
Geschwindigkeit. Am Sonntag hatten die Behörden in Italien mehr als
13 000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert.