Gesundheitssenatorin kündigt Impfungen für chronisch Kranke an

Berlin (dpa/bb) - In Berlin sollen sich auch chronisch Kranke über 65
Jahre und Polizeikräfte in größerem Umfang gegen Corona impfen lassen

können. Das sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Montag
im RBB-Sender Radioeins. Sie wies darauf hin, dass bereits mehr als
15 000 Impfdosen von Astrazenca an die Krankenhäuser verteilt worden
seien. «Ab heute wollen wir auch der Polizei 12 000 Impfcodes zur
Verfügung stellen.»

Außerdem kündigte Kalayci an, auch für chronisch Kranke, die über 6
5
Jahre alt sind, solle es möglich sein, sich mit einem Attest einen
Impftermin geben lassen. In diesem Fall sei allerdings nicht
Astrazeneca als Impfstoff vorgesehen, sagte ein Sprecher der
Gesundheitsverwaltung. Die Entscheidung über Details zu den Impfungen
für ältere chronisch Kranke solle nach Abstimmungen mit der
Kassenärztlichen Vereinigung noch am Montag fallen.

Kalayci hat vor der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) an diesem
Montag außerdem bekräftigt, sich für zeitnahe Impfungen für
Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte einsetzen zu wollen.
Darüber hinaus dringe sie sehr darauf, dass über eine Änderung der
Impfverordnung das Impfen durch die niedergelassenen Ärzte endlich
möglich werde, erklärte die SPD-Politikerin.

Die Gesundheitsministerkonferenz sollte am Nachmittag (16.00 Uhr)
beginnen. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte
angekündigt, man wolle die Beschäftigten an Kitas und Grundschulen
zügig in die nächsthöhere Impfgruppe nehmen und ihnen früher ein
Impfangebot machen.

Für die Schulen in Berlin hat am Montagmorgen nach gut zwei Monaten
coronabedingten Distanzunterrichts die schrittweise Öffnung begonnen.
Zunächst werden neben den Abschlussjahrgängen nur die Kinder der 1.
bis 3. Klasse teilweise wieder in der Schule unterrichtet. Die
Corona-Fallzahlen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche sind
zuletzt in Berlin wieder leicht gestiegen. Laut Lagebericht vom
Sonntag liegt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz bei 56,5.