Söder sieht wachsende Gefahr einer dritten Corona-Welle

München (dpa) - CSU-Chef Markus Söder sieht die wachsende Gefahr
einer dritten Corona-Welle in Deutschland. Wenn die als deutlich
ansteckender geltende britsche Virusvariante die dominante werde,
dann werde es immer schwieriger, die richtige Balance zu bekommen,
sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag vor einer Sitzung
des CSU-Vorstands in München. Seit Jahresbeginn habe sich der Anteil
der nachgewiesenen britischen Virusmutationen im Freistaat von 5 auf
28 Prozent erhöht. Noch vor einer Woche habe der Anteil bei 20
Prozent gelegen.

Die Pandemie sei in einer sehr sensiblen und schwierige Phase
angekommen, zwischen Hoffnungen auf Lockerungen und Sorgen vor den
Mutationen. Die Wirkung der bisherigen Maßnahmen zum Infektionsschutz
ließen nach. «Es stagniert und in einigen Bundesländern steigt die
Inzidenz wieder an», sagte Söder. Es bestehe daher die Gefahr, dass
Deutschland in drei bis vier Wochen vor ähnlichen Herausforderungen
stehe wie im vergangenen Dezember.

Die Politik dürfe aber nicht die Nerven verlieren, sagte Söder
weiter. Es brauche eine Mischung aus Souveränität und Offenheit, eine
neue Balance und einen deutlichen Ausbau bei den Impfungen. «Sonst
kommt die dritte Welle unvermeidlich.»