Kassenärzte wollen auch Biontech-Impfstoff in Praxen einsetzen

Berlin (dpa) - Die Kassenärzte wollen auch den Corona-Impfstoff
von Biontech/Pfizer in ihren Praxen verabreichen, sobald genügend
Impfstoff vorhanden ist. Erste Daten hätten gezeigt, dass Transport
und Lagerung des Präparats auch bei deutlich höheren Temperaturen
möglich sei. «Das wiederum ist die Voraussetzung, um in den Praxen zu
impfen. Das heißt, auch Biontech sehen wir als Impfstoff in den
Praxen», sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV),
Andreas Gassen, am Montag im ZDF-«Morgenmagazin».

Wann die Ärzte mit den Impfungen in den Praxen beginnen werden, könne
man derzeit «schwer präzise festmachen». Noch gebe es keine
ausreichenden Impfmengen. «Ich denke, ein Zeitraum von vier bis sechs
Wochen wird uns da mehr Klarheit bringen», betonte Gassen.

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer bleibe neuen Untersuchungen der
Hersteller zufolge auch zwei Wochen lang bei minus 25 bis minus 15
Grad Celsius stabil, hatten die Unternehmen am Freitag mitgeteilt.
Bislang musste der Impfstoff den Vorgaben der Hersteller zufolge bei
minus 80 bis minus 60 Grad gelagert werden, was die Logistik für das
Impfen erschwert hatte.

Auch der Impfstoff von Astrazeneca wird Gassen zufolge in den
Arztpraxen zum Einsatz kommen. Der schlechtere Ruf des Präparats sei
«vielleicht auch ein bisschen herbeigeredet», so Gassen.