Pädagogenverband sieht Öffnung der Grundschulen weiterhin skeptisch

Potsdam (dpa/bb) - Der Brandenburger Pädagogen-Verband hat sich vor
der Öffnung der Grundschulen im Wechselunterricht weiterhin skeptisch
gezeigt. «Wie sollen die Kollegen gleichzeitig den Präsenz- und den
Fernunterricht sowie auch noch die Notbetreuung organisieren?», sagte
der Präsident des brandenburgischen Pädagogenverbands, Hartmut
Stäker, der Deutschen Presse-Agentur. Von Bildungsministerium habe es
dazu keine Antworten gegeben, kritisierte Stäker. Die Festlegung,
welche Aufgaben die Mitarbeiter übernehmen sollen, bleibe jeder
Schulleitung überlassen.

Dabei helfe auch die Verpflichtung von studentischen
Unterstützungskräften nur begrenzt, meinte Stäker. «Die arbeiten
vielleicht an den Schulen in Potsdam mit, aber wer macht das in
Finsterwalde, Doberlug-Kirchhain oder Kleinkleckersdorf bei Cottbus?»

Stäker verwies darauf, dass schon der Präsenzunterricht in den
Abschlussklassen die Kollegen seit Wochen über die Maßen fordere.
Denn die Lehrer müssten ja auch noch für ihre Klassen im
Distanzunterricht die Aufgaben organisieren. «Für Distanzunterricht
brauche ich mindestens drei Mal soviel Zeit wie für
Präsenzunterricht», meinte Stäker . «Ich muss den Stoff digital
aufbereiten, auf der Lernplattform einstellen, Videokonferenzen
organisieren und die Hausaufgaben ja auch noch irgendwann bewerten.»