SPD zweifelt an Spahn-Zusage für kostenlose Schnelltests ab 1. März

Berlin (dpa) - Die SPD bezweifelt, dass Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn (CDU) sein Versprechen kostenloser Corona-Tests für alle
Bürger ab 1. März halten kann. Generalsekretär Lars Klingbeil sagte
am Sonntagabend in der Talkshow «Die richtigen Fragen» auf Bild live:
«Ich wünsche mir wirklich, dass die Ankündigung von Jens Spahn
klappt, dass alle kostenfrei getestet werden können.» Doch: «Beim
Impfen haben wir gemerkt, wir können den Ankündigungen von Jens Spahn
nicht glauben. Da wird jetzt immer weiter korrigiert und korrigiert.
Und ich habe ein bisschen Angst, dass wir (beim Testen) die nächste
Enttäuschung schaffen.» Denn es gebe «viele Fragen, die Jens Spahn
bis heute nicht beantwortet hat».

Ähnlich kritisch bewertete FDP-Chef Christian Lindner das
Test-Programm: «Wir haben die erste Chance auf einen Strategiewechsel
beim Impfen verpasst und sind jetzt dabei, auch die zweite große
Chance durch Schnell- und Selbsttest zu verstolpern.» Lindner fügte
hinzu: «Wir habe so viele Ankündigungen erlebt, so viele
Enttäuschungen, Zahlen werden genannt, Zahlen werden korrigiert. Ich
glaube Dinge nur noch, wenn ich sie wirklich sehe.»

Das sogenannte Corona-Kabinett, ein Sondergremium von Kanzlerin
Angela Merkel und wenigen Ministern, befasst sich an diesem Montag
unter anderem mit den Schnelltests für alle. Spahn hatte angekündigt,
dass ab 1. März alle Bürger kostenlos von geschultem Personal auf das
Coronavirus getestet werden können. Das soll in Testzentren, Praxen
oder Apotheken möglich sein. Details zur Umsetzung sind aber bisher
nicht bekannt. Eine entsprechende Anpassung der Corona-Testverordnung
muss noch beschlossen werden.