Spahn: Sechsmonatsplan geht nicht - Inzidenz unter 10 ist weit weg

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Forderungen
nach einem zeitlich verbindlichen Plan für Lockerungen der
Corona-Beschränkungen zurückgewiesen und einen Neuinfektionswert von
unter 10 als anstrebenswert dargestellt. «Alle wünschen sich einen
Drei- und Sechs-Monatsplan, aber das geht halt gerade nicht. Ich
finde, wir dürfen da keine falschen Versprechungen machen», sagte der
CDU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Bericht aus
Berlin». Zunächst will er auch angesichts der zunehmenden Verbreitung
von Virusmutationen abwarten, wie sich die Öffnung weiterer Schulen
und Kitas an diesem Montag auswirkt. «Es macht Sinn, miteinander -
das ist ja das Gespräch mit den Ländern - Stufen zu definieren, ab
wann der nächste Schritt gegangen werden kann. Aber die Wahrheit ist:
Eine Inzidenz von unter 10, die ist jedenfalls in den allermeisten
Regionen in Deutschland gerade ziemlich weit weg», sagte Spahn.

Die gemeinte Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen je 100 000
Einwohner und Woche an. Sie liegt nach der Meldung des Robert
Koch-Instituts vom Sonntagmorgen bei 60,2 - mit steigender Tendenz.

Über die geforderte höhere Priorisierung von Grundschul- und
Kita-Personal bei der Impfung will Spahn am Montag noch mit den
Gesundheitsministern der Länder reden, wie er sagte. Sie sei sein
Ziel. Er rechne damit, dass der Prozess bis zu eine Woche dauere.
Einen entsprechenden Prüfauftrag hatten die Ministerpräsidenten der
Länder und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrer letzten Beratung
am 10. Februar erteilt. Auch aus den Ländern und von Lehrerverbänden
wurde die Forderung erhoben.