Astrazeneca sorgt mit weniger Lieferungen in Italien für Ärger

Rom (dpa) - Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat
weniger Corona-Impfdosen als vorgesehen nach Italien geliefert und
damit Unmut der Politik auf sich gezogen. Die Situation sei
«inakzeptabel», sagte der Präsident der wirtschaftsstarken Region
Lombardei, Attilio Fontana, am Sonntag im Fernsehen. Italiens neuer
Ministerpräsident Mario Draghi solle sich in Europa mehr Gehör
verschaffen, um die Impfkampagne zu sichern.

Der Konzern hatte bereits im Januar angekündigt, im ersten Quartal
des Jahres weniger Impfdosen nach Italien zu liefern als geplant und
geriet damals schon in die Kritik. Wie aus einer Mitteilung des
Unternehmens vom Samstagabend hervorgeht, will Astrazeneca nun bis
Ende März 4,2 Millionen Dosen liefern. Die Regierung hatte mit acht
Millionen Dosen für die ersten drei Monate gerechnet.

Mit einer Lieferung am Freitag bekam Italien nach Angaben des
Unternehmens sieben Prozent weniger Ampullen als erwartet. Die
zuständige Behörde berichtete nach Informationen der Tageszeitung «La

Repubblica», dass die Lieferung 506 000 statt 566 000 Dosen betrug.
Das wären sogar über 10 Prozent weniger.

Der Konzern schrieb zur Erläuterung, die Herstellungsprozesse für den
Impfstoff seien komplex. Eine Vielzahl von Produktionsfaktoren und
Qualitätstests könne bei jeder Lieferung Menge und genauen Termin
beeinflussen. In der Vorwoche sei beispielsweise etwas mehr nach
Italien geliefert worden als geplant.