Tausende Berliner strömen in Parks - Polizei kontrolliert

Traumhaftes Wetter in der Hauptstadt hat zahlreiche Menschen am
Wochenende nach draußen gelockt. Die Polizei kontrollierte verstärkt.
Doch nicht immer wurden die Corona-Abstandsregeln eingehalten.

Berlin (dpa/bb) - Bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen
sind Tausende Berlinerinnen und Berliner am Wochenende in die Parks
und die Natur gezogen. In die Gärten der Welt kamen am Sonntagmittag
geschätzt 1800 Menschen, wie ein Polizeisprecher sagte. Im Volkspark
Friedrichshain waren es demnach sogar 2000. Am Nachmittag könnten es
noch mehr gewesen sein, hieß es.

Laut Polizei strömten überwiegend Familien in die Parks. Im Volkspark
spielten Jugendliche Volleyball. Jogger nutzten das gute Wetter
ebenso wie Kinder, die sich auf Spielplätzen austobten oder ein Eis
aßen.

Die Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes in Tegel und
Tempelhof meldeten am Sonntagnachmittag Temperaturen von gut 16 Grad
Celsius. Angesagt war zudem Sonnenschein und sehr milde Luft. Nur
vereinzelt sollten dünne Schleierwolken den blauen Himmel verdecken.

Die Menschen hätten die Corona-Mindestabstände bislang weitestgehend
eingehalten, sagte der Polizeisprecher am Sonntagmittag. Mit mehr als
100 Einsatzkräften führte die Polizei demnach sogenannte
«Schwerpunktkontrollen» in Naherholungsgebieten und Parks durch: etwa
im Mauerpark, Görlitzer Park, in der Hasenheide, auf dem Tempelhofer
Feld und am Park am Gleisdreieck. In diesen Parks seien jeweils
zwischen 250 und 550 Menschen gewesen.

Auf der Admiralbrücke in Kreuzberg sonnten sich am Nachmittag
zahlreiche junge Leute. Polizisten sprachen sie daraufhin persönlich
an, entweder den Platz zu verlassen oder eine Maske zu tragen, wie
ein dpa-Fotograf beobachtete. Der Polizeisprecher sagte zudem,
Einsatzkräfte hätten auf Fußball- und Basketballplätzen an anderen

Orten zu Spielpausen aufgefordert.

Am Sonntag zog es auch zahlreiche Biker auf die Straßen. Hunderte von
ihnen versammelten sich auf der Spinnerbrücke an der Avus. Die
Polizei sprach von 300 bis 350 Motorradfahrern. Vereinzelt seien dort
auch Verstöße gegen die Infektionsschutzverordnung festgestellt
worden, hieß es. Im großen Umfang hätten die Beamten aber nicht
eingreifen müssen.

Dpa-Reporter berichteten zudem von viel Aktivität an diversen Orten
der Hauptstadt: Vor dem Tierpark in Friedrichsfelde bildete sich eine
lange Schlange mit vielen Familien, im Volkspark Wilmersdorf
herrschte dichtes Gedränge an den Tischtennisplatten und im
Marienfelder Freizeitpark breiteten Ausflügler ihre Picknickdecken
aus und genossen den Ausblick über die Stadt. Auch wurde beobachtet,
wie manche Eisdielen geöffnet hatten - so etwa im nordwestlich
gelegenen Wedding.

Bereits am Samstag hatte der Wetterumschwung viele Menschen in der
Hauptstadt ins Freie gelockt. Im Mauerpark picknickten die Menschen
oder bestiegen einen Kletterfelsen, am beliebten Grunewaldsee führten
sie ihre Hunde aus. In Mitte entdeckten Spaziergänger eine ihrer
Lieblingsbeschäftigungen wieder: Selfies vor dem Brandenburger Tor.

Ein Sprecher des DWD erklärte den Wetterumschwung damit, dass sich
die großräumige Luftzirkulation vollständig umgestellt habe. Habe
zuvor ein Hochdruckgebiet über Skandinavien kalte Luft aus der Arktis
gebracht, führe nun ein Tiefdruckgebiet über dem Atlantik dazu, dass
Berlin und Brandenburg warme Luft vom Südwesten her bekämen.

Laut den derzeit geltenden Corona-Regeln sind die Bürger in Berlin
dazu angehalten, die sozialen Kontakte zu anderen Menschen, die nicht
zum eigenen Haushalt gehören, auf das «absolut nötige Minimum» zu
reduzieren und die eigene Wohnung nur aus «triftigen Gründen» zu
verlassen. Dazu zählen etwa die individuelle stille Einkehr in
Kirchen, Moscheen oder Synagogen und Bewegung und Sport im Freien.