Intensivmediziner: Können Corona im Herbst im Griff haben

Berlin (dpa) - Der Präsident der deutschen Intensivmediziner, Gernot
Marx, ist zuversichtlich, dass Deutschland die Corona-Pandemie in der
zweiten Jahreshälfte unter Kontrolle bekommen kann. «Wenn sich jetzt
alle Menschen bald gut durchimpfen lassen, dann könnte es sein, dass
wir Corona Ende des dritten Quartals 2021, also im Herbst, im Griff
haben», sagte Marx der «Augsburger Allgemeinen» (Montag). «Aber das

setzt wirklich voraus, dass sich so gut wie alle impfen lassen. Sonst
entstehen in der Zwischenzeit wieder neue Mutanten.»

Sorge bereitet die britische Mutante des Coronavirus, die deutlich
ansteckender ist. Marx rechnet wie viele andere damit, dass die
Corona-Zahlen deshalb wieder nach oben gehen werden: «Wir gehen von
einer dritten Welle aus», sagte er. «Unsere Bitte lautet darum:
Lassen Sie sich impfen - auch mit Astrazeneca.»

In den Klinken ist die Situation nach Angaben der Deutschen
Krankenhausgesellschaft (DKG) inzwischen besser als Anfang des
Jahres. «Die Lage hat sich im Vergleich zum Höchststand der zweiten
Welle spürbar entspannt», sagte der designierte Hauptgeschäftsführe
r
Gerald Gaß der «Welt». Anfang Januar habe es fast 6000
Intensivpatienten und 25 000 Patienten auf den Infektionsstationen
gegeben, mittlerweile sei man bei 3000 im Intensivbereich.

«Das bedarf immer noch eines erhöhten Infektionsschutzes und großer
Aufmerksamkeit, wir sind aber von dieser Maximalbelastung weg. Das
macht mich sehr zufrieden», sagte Gaß, der bis Ende 2020 auch
Präsident der DKG war. «Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir
sagen können: Wir sind nicht überlastet.»