Minister Stamp fordert rasche Entscheidung für frühere Lehrer-Impfung

Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Vize-Ministerpräsident
Joachim Stamp (FDP) hat einen unverzüglichen Beschluss über eine
raschere Corona-Impfung für Lehrkräfte und Erzieher gefordert.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dürfe «nicht länger
Ankündigungsminister bleiben», erklärte Stamp, der auch
NRW-Familienminister ist, am Sonntag. Das Vorziehen der Impfung für
alle Beschäftigten in Schulen und Kindertagesbetreuung müsse jetzt
erfolgen, damit die Länder die Chance bekämen, dies auch zügig
umzusetzen. «Das wäre ein Befreiungsschlag nicht nur für Beschäftig
te
und Familien, sondern für unsere ganze Gesellschaft».

Spahn, mehrere Bundesländer und auch Bundesbildungsministerin Anja
Karliczek (CDU) unterstützen Pläne, Beschäftigte an Grundschulen und

Kitas mit Blick auf die Schulöffnungen früher zu impfen. «Beide
Berufsgruppen nehmen Aufgaben wahr, die für unsere ganze Gesellschaft
von ganz großer Bedeutung sind, was sich auch in der
Impfpriorisierung zeigen sollte», sagte Karliczek der Deutschen
Presse-Agentur. Eine Grundsatzentscheidung wird Anfang dieser Woche
erwartet.

Bei der Impfreihenfolge in Deutschland wurden drei große Gruppen
festgelegt: Gruppe eins mit «Höchster Priorität», Gruppe zwei mit
«Hoher Priorität», und Gruppe drei mit «Erhöhter Priorität».
Kita-
und Grundschulbeschäftigte stehen nach der aktuellen Impfverordnung
in Gruppe drei und wären damit voraussichtlich erst im Sommer dran.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der
Länder hatten das Gesundheitsministerium bei ihrer jüngsten Beratung
aber gebeten, zu prüfen, ob diese Beschäftigten vorgezogen werden
könnten. Dafür müsste die geltende Impfverordnung geändert werden.