Studien-Manuskript: Biontech-Vakzin könnte vor Infektionen schützen

Berlin (dpa) - Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer könnte einer

unveröffentlichten Publikation zufolge auch vor einer Infektion mit
dem Erreger schützen. Bislang gab es nur Erkenntnisse, inwiefern das
Mittel vor Erkrankungen schützt. Der Wirkstoff sei «hocheffektiv» bei

der Verhinderung von Infektionen mit Sars-CoV-2, heißt es nun in
einem Manuskript zu einer Studie der beiden Hersteller zusammen mit
dem israelischen Gesundheitsministerium. Allerdings schreiben die
Studienautoren auch, dass ihre Herangehensweise dazu führen könnte,
dass der Effekt der Impfung auf Infektionen überschätzt wird.

Die Studienergebnisse sind schwierig zu beurteilen. Das Manuskript
wurde israelischen Journalisten des Internetportals «ynet» zugespielt
und ist nicht offiziell veröffentlicht, weder auf einem
Preprint-Server noch in einem von Fachexperten beguachteten
Fachjournal. Es liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Biontech
wollte das Dokument auf Anfrage am Sonntag nicht kommentieren. Auch
das Gesundheitsministerium äußerte sich nicht dazu.

Das Studienmanuskript basiert auf israelischen Gesundheitsdaten
von Geimpften und Ungeimpften. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach
äußerte sich sehr optimistisch über die Ergebnisse der Studie.

Bislang war unklar, inwieweit der Impfstoff von Biontech/Pfizer
Ansteckungen mit dem Coronavirus verhindert. Denn die ersten
Ergebnisse einer großen klinischen Untersuchung mit mehr als 40 000
Probanden bezogen sich nicht auf Infektionen, sondern auf
Erkrankungen. Dieser frühen Studie zufolge hat der Biontech-Impfstoff
bezogen auf Erkrankungen eine Wirksamkeit von 95 Prozent. Das
bedeutet, dass unter den Probanden einer geimpften Gruppe 95 Prozent
weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe.
Um die Pandemie schnellstmöglich in den Griff zu bekommen, sollen
aber nicht nur Erkrankungen verhindert, sondern auch Infektionsketten
unterbrochen werden.