Autokorso und Kundgebung gegen Corona-Maßnahmen in Sachsen

Blockaden, vereinzelt Steinwürfe und Anzeigen wegen Verstößen gegen
die Corona-Schutz-Verordnung. In Dresden und Annaberg-Buchholz
protestieren Hunderte gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung.

Dresden/Annaberg-Buchholz (dpa/sn) - Hunderte Menschen haben am
Samstag in Sachsen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. In
Dresden hatte sich am Nachmittag ein Autokorso mit 482 Fahrzeugen
insgesamt 26 Kilometer durch die Innenstadt bewegt, in
Annaberg-Buchholz waren mehr als 700 Menschen bei einer Kundgebung.
Hunderte Polizisten waren bei den beiden Veranstaltung im Einsatz.

In Dresden war es während der Kolonnenfahrt wiederholt zu
Auseinandersetzung zwischen Teilnehmern und Radfahrern gekommen, die
den Korso blockierten, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Eine
weitere Blockade durch Fußgänger wurde von der Polizei aufgelöst.
Zwei Autos aus dem Korso wurden durch Steinwürfe beschädigt. Zudem
wurde eine Anzeige wegen Körperverletzungen gegen Teilnehmer des
Korso erstattet, weil diese Versammlungsgegner attackiert haben
sollen.

Zu dem Autokorso unter dem Motto «Lautstarke Aufklärung» hatten die
Bürgerinitiativen «Eltern Stehen Auf» und «Querdenken 351 Dresden
»
aufgerufen. In den Fahrzeugen durften nur Angehörige eines Haushalts
mitfahren, zudem galten die Abstandsregeln und eine Maskenpflicht
außerhalb der Wagen. Der Verkehr im Stadtgebiet war nach
Polizeiangaben teils erheblich eingeschränkt. Zudem wurden sechs
Verstöße gegen die Corona-Schutz-Verordnung festgestellt.

In Annaberg-Bucholz waren 590 Menschen dem Aufruf unter dem Motto
«Erzgebirge steht auf! - Aus einem medizinischen Verdacht wird aus
politischen Gründen eine Diktatur etabliert» gefolgt. Zudem hatte
sich aus dem benachbarten Vogtlandkreis ein Autokorso von etwa 90
Fahrzeuge mit rund 130 Menschen angekündigt.

Einige Teilnehmer hielten sich zu Beginn der Kundgebung nach
Polizeiangaben nicht an die Auflagen zum Tragen einer
Mund-Nasen-Bedeckung sowie zur Einhaltung der Mindestabstände. Es
wurden drei Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstattet. Zudem wurde je
eine Straftat wegen des Gebrauchs unrichtiger Gesundheitszeugnisse
und Beleidigung gegen Polizeibeamte erfasst.