Coronakrise setzt Spielbanken stark zu

Die Spielbanken im Südwesten waren wegen der Corona-Krise längere
Zeit geschlossen. Das sorgt für erhebliche finanzielle Einbußen.
Verluste muss die landeseigene Gesellschaft selber tragen.

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Corona-Pandemie hat die Spielbanken in
Baden-Baden, Konstanz und Stuttgart 2020 ausgebremst. Der
Bruttospielertrag ging 2020 um 36,6 Prozent auf knapp 68 Millionen
Euro zurück, wie die landeseigene Gesellschaft in Stuttgart
mitteilte. Die Spielbanken sind seit 30. Oktober wieder geschlossen.
Und zuvor waren sie vom 13. März bis in den Mai vergangenen Jahres
zu.

Der Geschäftsführer der Baden-Württembergische Spielbanken, Otto
Wulferding, wagte keine Prognose für das laufende Jahr. «Dies lässt
sich aufgrund der unsicheren Lage hinsichtlich der
Öffnungsperspektiven nicht sagen.» Eine längere Schließung bringe
enorme Risiken, warnte er. Insbesondere bestehe die Gefahr, dass sich
Gäste anderen Glücksspiel-Angeboten im Internet zuwendeten. Aufgrund
der guten Nachfrage nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 sei man
zuversichtlich, dass nach den Monaten der langen Schließung die Gäste
rasch wieder zurückkehrten.

Mögliche Verluste müssen die Spielbanken zunächst selber tragen, wie

eine Sprecherin des Finanzministeriums mitteilte. «Das kann dann auch
bedeuten, dass zum Beispiel geplante Investitionen verschoben oder
Kredite am Markt aufgenommen werden müssen.»

In Baden-Baden sank im Jahr 2020 der Bruttospielertrag um 31,1
Prozent auf 20,9 Millionen Euro und in Konstanz um 41,8 Prozent auf
13,6 Millionen Euro. Bei dem Kasino am Bodensee spielte auch die
geschlossene Grenze zur Schweiz eine Rolle. Und in Stuttgart ging der
Bruttospielertrag um 37,3 Prozent auf 33,4 Millionen Euro zurück. Die
Besucherzahlen aller drei Spielbanken brachen um etwas mehr als die
Hälfte auf 332 569 Personen ein.