Lauterbach: Astrazeneca-Impfstoff für alle drei Prioritätsgruppen

Berlin (dpa) - SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat gefordert,
den Astrazeneca-Impfstoff sofort für alle Impfberechtigten unter 65
Jahren aus den ersten drei vorrangig zu impfenden Gruppen
freizugeben. «Es bleibt Impfstoff liegen, weil sich nicht genug
Personen aus der ersten Prioritätsgruppe anmelden oder nicht zum
Termin erscheinen. Das ist eine absurde und unerträgliche Situation»,
sagte Lauterbach der «Bild am Sonntag». «Wir sollten beim
Astrazeneca-Impfstoff jetzt unbürokratisch die Impfzentren für alle
unter 65 Jahren aus den ersten drei Prioritätsgruppen öffnen. Dann
könnten wir die Impfzentren endlich voll auslasten.»

Bei der Impfreihenfolge in Deutschland sind drei große Gruppen
festgelegt: Gruppe eins mit «Höchster Priorität», Gruppe zwei: «H
ohe
Priorität», und Gruppe drei: «Erhöhte Priorität». Der Impfstoff
von
Astrazeneca wird in Deutschland zurzeit nur Menschen zwischen 18 und
64 Jahren verabreicht - es fehlen Daten zur Wirkung bei Älteren.
Deshalb bekommen die Beschäftigten in Pflegeheimen oder
Intensivstationen in dieser Altersgruppe nun vorrangig dieses Vakzin
geimpft. Die Vorbehalte gegen das Präparat sind aus Sicht von
Wissenschaftlern unbegründet.