Frau erhebt Vorwürfe gegen Polizisten - Ermittlungen eingeleitet

Chemnitz (dpa/sn) - Nach einem Einsatz wegen Ruhestörung in Chemnitz
hat eine Familie schwere Vorwürfe gegen die Polizisten erhoben. Eine
34 Jahre alte Frau und ihr Ehemann gaben nach dem Einsatz an, Opfer
von Polizeigewalt geworden zu sein. Bei der Polizeidirektion Chemnitz
wurden inzwischen Ermittlungen wegen des Verdachts der
Körperverletzung im Amt eingeleitet, wie eine Sprecherin am Samstag
mitteilte. Zuvor hatte der MDR berichtet.

Laut Polizei waren die Beamten Ende Januar gleich zweimal von
Nachbarn wegen Lärmbelästigung alarmiert worden. Beim zweiten Einsatz
in der Nacht sei die Frau stark alkoholisiert, sehr aufgebracht und
nicht kooperativ gewesen. Daher sei sie fixiert und zur Polizeiwache
gebracht worden. Weil die Frau über Schmerzen an den Handgelenken
geklagt habe, sei sie in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach
ambulanter Behandlung sei sie wenig später entlassen worden,
erläuterte die Polizeisprecherin.

In dem MDR-Bericht schilderte die Frau, sie sei brutal mit
Handschellen gefesselt worden und habe sich in Anwesenheit von
männlichen Beamten bei der Durchsuchung nackt ausziehen müssen. Ihr
Ehemann gab demnach an, dass ihm die Beamten mehrfach gegen den Fuß
getreten hätten, als er seine Frau habe begleiten wollen. Ein Arzt
habe tags darauf einen Bruch im Fuß diagnostiziert, der operativ
behandelt werden musste.