Ministerin zu Impfstrategie: Nicht schlechter gelaufen als anderswo

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula
Nonnemacher (Grüne) hat Kritik an der Impfstrategie des Landes
deutlich zurückgewiesen. Sie ärgere sich sehr über den gebrauchten
Begriff «Impfchos», sagte die Ministerin den Zeitungen «Lausitzer
Rundschau und «Märkische Oderzeitung» (Samstagsausgabe). Seit der
überlasteten Impfhotline Anfang Januar sei die gesamte Impfkampagne
dauerhaft in ein «schlechtes Licht» gerückt worden. «Es war nicht
chaotisch. Das weise ich zurück», sagte Nonnemacher in dem Interview.

Es sei klar gewesen, dass Impfstoffe anfangs nicht in ausreichender
Menge zur Verfügung stehen würden. Trotzdem sei eine enorme
Erwartungshaltung geschürt worden, sagte die Ministerin weiter. «In
diesem langen Lockdown wurde eine Heilserwartung hervorgerufen, die
nicht erfüllt werden konnte.»

Das Land hat ihrer Einschätzung nach ein riesiges logistisches
Projekt zu bewältigen, bei dem bis Ende September 3,5 Millionen
Impfungen in Brandenburg durchgeführt werden sollen. «Dazu müssen wir

im April 440 000 Impfungen und ab Mai 520 000 Impfungen monatlich
verabreichen.» Das sei ein «riesiger Tanker», von der Terminvergabe
über den Transport bis zu beteiligten Medizinern - der lasse sich
nicht mal schnell umsteuern.

Mittlerweile sei die Impfbereitschaft in Brandenburg Woche um Woche
gestiegen. In allen Bundesländern habe man mit Problemen zu kämpfen.
Nonnemacher: «Es ist bei uns nicht schlechter gelaufen als anderswo.»